Bike Urlaub in der Bike Republic Sölden
| ÖsterreichEnduristen ist Sölden schon lange ein Begriff, doch seit 2016 kommen im Tiroler Ötztal auch Freerider und Downhiller voll auf ihre Kosten. Damals wurden die beiden Shaped Trails Teäre Line und Zahe Line erbaut, die Lifte erstmals auch für Biker geöffnet und somit der Grundstein für die Bike Republic Sölden gelegt. Seither hat sich viel getan: Jährlich wurden neue Trails eröffnet, Shops und Verleih-Stationen ausgebaut und permanent an der Trail-Qualität gefeilt. Auch in den kommenden Jahren wird diese Entwicklung anhalten: In der Trailmap sind bereits heute zahlreiche Trail-Projekte eingezeichnet. Für uns Grund genug, einige Tage Urlaub in Sölden zu machen, um Bürger der Bike Republic zu werden und die Trails zu erkunden 😉
Trail Vielfalt in der Bike Republic Sölden
All jenen, die zum ersten Mal in der Bike Republic Sölden sind, empfehlen wir, zu Beginn mit der Gaislachkoglbahn auf 2174 Meter Seehöhe zu fahren. Dort startet nicht nur der schwarze Nene Trail sondern auch die Shaped Trails Eeebme Line (blau), und Teäre Line (rot).
Zum Aufwärmen wählen wir für unsere erste Abfahrt die blaue Eebme Line. Diese schlängelt sich mit leichten Richtungswechseln zwischen den Bäumen den Hang entlang, niemals steil, aber doch konstant bergab. Roller und Kurven wechseln sich ab, bevor die Line nach zwei Kilometern an der Talstation der Langeggbahn in die Ohn Line mündet.
Wir entscheiden uns, weiter Richtung Tal zu fahren und folgen der Ohn Line. Diese ist der Ebme Line recht ähnlich, zu Beginn aber weniger kurvenreich. Bevor die Strecke nach 3,6 Kilometer in die grüne Broate Line übergeht, sorgen noch einige Northshore-Konstruktionen für ordentlich Flow.
Die letzten 180 Tiefenmeter bis zur Talstation geht es gemütlich über die grüne Broate Line. Diese startet am Ende von Teäre Line, Ohn Line und Nene Trail und ist damit die zentrale „Talabfahrt“ aller Gaislachkogl-Biker. Sie ist allerdings so breit, dass genug Platz für alle bleibt 😉 Ihr Ziel ist der Pumptrack in Söldens Zentrum. Wer nicht sofort wieder nach oben gondelt, nach 7,3 Kilometern Abfahrtsvergnügen jedoch noch nicht genug hat, kann im Rundkurs noch einige Runden drehen und an der eigenen Technik feilen.
Gut aufgewärmt entscheiden wir uns für eine weitere Auffahrt mit der Gaislachkoglbahn. In der Gondel studieren wir die Trailmap und entscheiden uns schließlich für die rote Ollweite Line.
Um zu deren Start zu gelangen, ist eine Abfahrt über die Eebme Line und eine anschließende Sesselliftfahrt mit der Langeggbahn notwendig. Hier stoßen wir auf ein Bike Transport System, welches uns bisher völlig unbekannt war. Bevor man selbst am Lift Platz nimmt, hängt man das Bike mit dem Vorderrad in ein spezielles Transportsystem, welches Platz für vier Räder bietet. Während der Liftfahrt sind die eigenen Bikes einige Meter entfernt, im „Sessel“ vor ihren Besitzern, an der Bergstation können sie wieder bequem abgenommen werden. So wird eine enorme Transportkapazität erreicht, die Wartezeiten nahezu ausschließt.
Auf 2666 Metern Seehöhe angekommen, genießen wir erstmal das atemberaubende Panorama und den Blick auf den Rettenbachgletscher, bevor wir uns in die rote Ollweite Line stürzen. Wie alle Trails in Sölden leitet sich der Name aus dem Ötztaler Dialekt ab und bedeutet „im freien Gelände“ oder „irgendwo draußen“. Tatsächlich fühlt man sich auf dieser Line nicht wie im Bikepark, sondern genießt alpines Flair. Die Strecke wurde an das Gelände angepasst und nicht umgekehrt. Somit fügt sie sich toll in die Landschaft, spielt mit den natürlichen Unebenheiten und lädt nur so zum Fotografieren und Filmen ein.
Während der obere Teil der sieben Kilometer langen Ollweite Line von markanten Steinfeldern gekennzeichnet ist, werden diese im Mittelteil weniger, bevor der Trail zuletzt schmaler wird und zwei Northshore Elemente für Abwechslung sorgen.
Naturtrails in der Bike Republic Sölden
Auch wenn die Ollweite Line nur an wenigen Stellen wie von Menschenhand erbaut wirkt, wird sie doch zu den Shaped Trails gezählt. Doch die Bike Republic Sölden hat auch zahlreiche Naturtrails für Singletrail Liebhaber zu bieten. Meist sind dies ehemalige Wanderwege, teilweise werden diese auch als Shared Trail geführt – sprich Biker und Wanderer teilen sich einen Weg.
Einen dieser Naturtrails möchten wir euch besonders empfehlen – den Leiterberg Trail. Beginnend unterhalb von Hochsölden (Giggijochbahn) startet die Strecke mit einem kurzen technischen Abschnitt, der bereits einen kleinen Vorgeschmack auf die Herausforderungen der zweiten Hälfte des Trails gibt. Danach geht es flowig weiter bis zur Leiterbergalm (feiner Kaiserschmarrn 😉 ).
Während die Strecke bis hier als Shared Trail geführt wird, ist der Leiterbergtrail im unteren Abschnitt gänzlich uns Bikern vorbehalten, da die Strecke schmaler und äußerst technisch wird. Neben engen Spitzkehren warten hier unzählige Wurzeln und Steine auf euch. Wer sich das nicht zutraut, kann an mehreren Punkten auf die Forststraße wechseln. Aber Achtung: Wer die letzte Traileinfahrt verpasst, muss auf der Bundesstraße zurück nach Sölden radeln. Besser ihr bleibt am Trail, der im letzten Teil erneut etwas einfacher wird, allerdings einige kurze bergauf Passagen mit Steinen und Wurzeln beinhaltet.
Bikeurlaub Sölden: Time to relax
Einen gelungenen Bikeurlaub machen für uns nicht nur feine Trails, gutes Wetter und schnelle Lifte aus, sondern auch eine gemütliche Unterkunft, in der man abends in aller Ruhe entspannen kann. Dabei legen wir auch immer besonderen Wert darauf, dass das Hotel oder die Pension in der wir nächtigen Bikern gegenüber freundlich eingestellt ist und Möglichkeiten bietet, die Bikes zu waschen und in der Nacht sicher unterzubringen.
Daher entschieden wir uns diesmal, unseren Urlaub im Grünwald Resort Sölden zu verbringen. Die Chalets und Appartements sind modern eingerichtet und verfügen jeweils über eine eigene Sauna und Küche.
Und das Beste: Über Leiterberg-, Harise- und Traientrail kommt man direkt ins Grünwald Resort! Zur Giggijoch Talstation führt die Lettn Line. Somit kann man morgens direkt vor der Haustür starten und auch am Abend bis „nach Hause“ radeln.
Benni, der Inhaber vom Grünwald Resort und selbst begeisterter Biker, hat uns zudem verraten, dass in den kommenden Jahren weitere Trails gebaut werden, welche direkt an den Appartments enden 🙂
Alle Trails in der Bike Republic Sölden werden übrigens nach strengen Richtlinien und mit besonderer Rücksicht auf die Natur gebaut. Die Shaper wollen mit der Natur arbeiten und nicht dagegen, weshalb der Maschineneinsatz auf ein Minimum reduziert wird und viel Handarbeit notwendig ist.
Apropos: Das extra für die Bike Republic gebraute Bier können wir mehr als empfehlen 😉
Vielen Dank an Sabrina und Benni für eure tolle Gastfreundschaft und Hintergrundinformationen zur Bike Republic Sölden. Wir kommen gerne wieder 🙂